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hier finden sie die Blawgeinträge.03.03.2014 | Blawgarchiv | Mail an den Autor
Dr. Michael Auer,
Steuerdaten wandern
Steuerdaten wandern
Die finanzielle Not der westlichen Demokratien treibt Blüten, die weithin unbekannt sind. Datenschutz und Schutz der Privatsphäre sind fast weltweit im Bereich der Steuern und Finanzen bloße Theorie.
Globale Initiativen der OECD Staaten, der G8- und der G20-Staaten werden in der Europäischen Union gründlich und weitreichend umgesetzt.
Wussten Sie, dass der „Foreign Account Tax Compliance Act“ (FATCA) europäische Mitgliedsstaaten zum Informationsaustausch mit den USA verpflichtet?
Diesem Datenaustausch, der automatisch erfolgt, unterliegen Informationen im Bereich der Besteuerung, die zwischen den europäischen Mitgliedsstaaten ebenfalls automationsunterstützt ausgetauscht werden.
Um diesen globalen Austausch von Steuerinformationen weiter zu vertiefen, wurde vom Europäischen Parlament der Vorschlag für eine Änderung der Richtlinie 2011/16/EU über die Verpflichtung zum automatischen Austausch von Informationen im Bereich der Besteuerung gebilligt. Damit werden demnächst zwischen den Mitgliedsstaaten, aber auch im Austausch mit den USA Informationen über Dividenden, Veräußerungsgewinne, sonstige Finanzerträge und Bank- sowie Depotguthabenstände preisgegeben. Gutschriften, Belastungen und Höchststände auf den Konten sind zu berichten.
Der Europäischen Kommission wird allein die Kompetenz zuerkannt, mit Drittstaaten Verhandlungen über den Abschluss solcher Abkommen zum Informationsaustausch zu führen! Bilaterale Abkommen im Bereich der Steuern und des Finanzdatentransfers zwischen der Republik Österreich und Drittstaaten sind damit durchsetzbar nicht mehr möglich. Steuer- und Finanzdaten werden wandern, auch ohne Österreichs Zutun.